Geschichte

Geschichte der PTA-Bern
  • Nachforschungen zu den Aktivitäten seit der Gründung
  • Die Anfänge der PTA in den fünfziger und sechziger Jahren
  • Die Gründung der PTA erfolgte ungefähr im Jahre 1954. Den Anstoss dazu gaben Vuille Jean Claude, damals Schularzt von Bern, und eine Roverrotte (vermutlich Patria).
    Weil keine Berner Pfadi-Abteilung bereit war, die PTA bei sich aufzunehmen, kam sie bei Bob, Hans Klein, Architekt in Konolfingen, in der Abteilung Kuonolf unter. Die Pfadfinderübungen fanden wahrscheinlich von Anfang an jeweils am Samstagnachmittag in der Poliozentrale von Dr. P. Walther (Inselspital Bern) statt. Die PTA-Wölfli wurden von Pinocchio, welche damals Sekretärin in der Poliozentrale war, gegründet.
    Das erste Lager wurde vermutlich in der Lenzerheide durchgeführt; das zweite Lager in Gorgier (1959 ?). Nachher gab es einen Führerwechsel. In den Jahren 1960 – 65 fanden alljährlich ein Pfingstlager in Schlosswil und ein Herbstlager in Trachselwald statt, immer zusammen und mit Unterstützung der Abteilung Kuonolf.
    Nach Eröffnung des Schulheims Rossfeld im Jahr 1962 wurden die Übungen am Dienstagabend ins Rossfeld verlegt. Die damaligen Leiter übernahmen sogar einen Teil der Betreuung, indem sie die Kinder nach der Übung selber ins Bett brachten.
    Die Jahre von 1960 bis 1965 waren eine sehr aktive Blütezeit Zeit der PTA. Viele der damaligen schwer behinderten PTA-ler lebten daheim und hatten noch keine anderen Möglichkeiten zu urchigem Erleben. In den Jahren 1964/65 erfolgte ein nächster Wechsel, da viele Führer und Führerinnen weggingen. In den sechziger Jahren gab es verschiedene Sommerlager.

    Jahr Ort
    1960 Erlach
    1961 Eggiwil
    1962 Wattfluh im Diemtigtal (Römerlager)
    1963 Bütschelegg
    1964 Eggiwil

    Siebziger Jahre

    Zu Beginn der 70er Jahre nahmen ausschliesslich Kinder aus dem Rossfeld an den Pfadfinderübungen teil. Zuerst am Samstagnachmittag, häufig in der Hunzere (Belpau in der Nähe der Hunzikenbrücke) und ab ca. 1971 jeweils am Dienstagabend im Pfadfinderheim in der Äusseren Enge. Etwa im Jahre 1974 erfolgte die Gründung einer zweiten Gruppe im Aarhus, welche ihre Übungen jeweils am Montagabend zum Teil in der Hunzere oder im Aarhus hatte.
    Der Bestand der Kinder stieg während dieser Zeit kontinuierlich, und es war eine Frage der Zeit bis zu wenig Leiter und Leiterinnen gefunden werden konnten. Um neue Leitungspersonen zu finden organisierten wir eine spezielle Aktion : Alle aufs Münster! war die Devise. Für eine solche Aktion waren viele helfende Hände und kräftige Personen gefragt. Durch Aufrufe in der Presse und grossem Einsatz der PTA-Leiter und Leiterinnen konnten wir genügend Personen für das Unternehmen begeistern. Nach diesem Projekt blieben etliche Helfer und Helferinnen der PTA Bern treu und nahmen auch an den Übungen teil.
    In der zweiten Hälfte der 70er Jahre waren mehr als 70 (!) Kinder und etwa 40 Leiter in der PTA Bern aktiv. Die 70er Jahre waren auch hinsichtlich der PTA-Lager von Bedeutung. Während den Lagern hielten sich die Wölfe jeweils in einem Haus oder in einem Heuschopf auf, die PfadfinderInnen und Leiter wohnten in Zelten. Gekocht wurde auf dem offenen Feuer, nach Möglichkeit mit der Hilfe der Kinder. Hier eine Aufstellung der durchgeführten Sommerlager in diesen Jahren:

    Jahr Ort
    1971 Brienz
    1972 im Kanton Jura
    1973 Eggiwil mit der Abteilung Kuonolf
    1974 Donat Ems mit PTA-Abteilungen aus Luzern und Zürich
    1975 Estavayer-le-lac
    1976 Hauterive (Kanton Freiburg)
    1977 Aquila
    1978 Lajoux
    1979 Kleinandelfingen
    1980 Château d’Oex (Bundeslager)
    1981 Moghegno
    1982 Münster

    Neben den Sommerlagern wurden jährlich auch Pfingstlager an verschiedenen Orten organisiert, dazu gab es Bettagslager in Trachselwald zusammen mit der Pfadfinderabteilung Kuonolf und häufig auch ein Schneeweekend im Haus der Pfadfinderabteilung Kuonolf in Schönried.

    Achtziger Jahre

    Gegen Ende der 80er Jahre gab es weiterhin wöchentlich 4 Übungen an 2 Standorten, nämlich im Rossfeld und im Aarhus. Das jährliche Schlittelweekend im Heim Schönried der Pfadi Kuonolf wurde nach einer Pause wieder aufgenommen. Zudem fand zu dieser Zeit auch jedes Jahr weiterhin ein HeLa (Herbstlager) gemeinsam mit der Pfadi Kuonolf im Trachselwald statt.

    Neunziger Jahre

    Die Unterteilung in zwei Stufen wurde in den 90er Jahren weitergeführt: Es gab die Wölfe (1. Stufe) und die Pfader (2. Stufe). Etwa ab 1992 fanden die Übungen wöchentlich jeweils montags im Rossfeld und dienstags im Aarhus statt. Die Gruppen bestanden aus 6-10 Kindern. Wölfe und Pfader wechselten sich mit den Übungen gegenseitig ab.
    In den 90er Jahren schlief der Kontakt zur Pfadi Kuonolf ein. Seither konzentriert sich die PTA auf eigene PfiLas und SoLas. Die Lager fanden praktisch immer in der näheren Umgebung als Zeltlager statt.
    Trotz engagierten Leiterinnnen und Leitern durchlebte die PTA Bern seit jeher ihre Höhen und Tiefen. In den 90er Jahren schrumpfte die Anzahl Übungen auf 2 pro Woche an 2 Standorten. Um das Jahr 2000 mussten die Übungen im Rossfeld wegen Leitermangels eingestellt werden.

    Ab dem Jahr 2000 bis heute

    Wenige Jahre später ging es wieder bergauf: eine neue frisch motivierte Leiterriege begann die PTA Bern wiederum neu zu gestalten. Die Übungen im Rossfeld konnten wieder aufgenommen werden. Seither findet im Rossfeld alle 14 Tage eine Übung statt; im Aarhus trifft man jeden Dienstagabend abwechslungsweise um die 16 Pfader, verteilt auf zwei Gruppen (Bären und Falken). Im Rossfeld gibt es eine grosse Gruppe und im Aarhus wechseln sich die Bären und die Falken ab.

    Im Jahr 2009 steht die PTA Bern, bedingt durch eine weitere Generation an abtretenden Leiterinnen und Leitern, erneut an einem Wendepunkt in ihrer Geschichte und wir sind alle darauf gespannt, wie es weiter geht und freuen uns auf weitere 40 Jahre PTA Bern!

    Der Lagerhöhepunkt des laufenden Jahrzehnts war zweifellos die Teilnahme am BuLa 2008 (Bundeslager) in der Linthebene.

    Leiterinnen und Leiter

    Seit der Gründung besteht das Leiterteam der PTA Bern aus Laien. Von Beginn an ist aber auch der in gewisser Regelmässigkeit auftretende Leitermangel immer das grösste Problem, mit dem die Abteilung zu kämpfen hat. Generationen von Leitern kommen und gehen, können Freunde und Bekannte dafür begeistern, sich als Leiterinnen und Leiter zu engagieren, wodurch die Abteilung dennoch immer bestehen bleiben konnte. Das Ergebnis ist, dass die PTA Bern nun schon seit ungefähr 40 Jahren zahlreichen Kindern und Jugendlichen unvergessliche Pfadierlebnisse ermöglichen konnte!

    Liegenschaften und Fahrzeuge

    Der Bau der ersten Hütte an der Hunzere wurde in den Jahren 1962/1963 durch den zuständigen Forstwart erlaubt. Erbaut wurde die Hunzere vor allem unter der Regie der damaligen Leitern.
    Vor dem Blockhaus, das noch heute in der Belpau steht, stand am gleichen Ort ein Rundhaus, das auf allen Seiten offen war und als Regenschutz für die Übungen am Samstagnachmittag diente. Anfang der 70er Jahre baute die Firma Chapuis und Gschwend (heute Chapuis und Zürcher, Mittelstrasse, Bern) das Blockhaus, das für Weekends und als Lagerhaus für das PTA-Material benutzt wurde. Die gleiche Firma stellte der PTA Bern jeweils auch ihren Transporter für den Transport der Rollstühle zur Verfügung. Den Transport der Wölfe und Pfader und Pfaderinnen übernahmen jeweils Mitglieder des Damenautomobilclubs. Die Lösung der Kindertransporte mit dem Damenautomobilclub wurde immer aufwändiger, auch wenn mittlerweile einige Führer und Führerinnen ein eigenes Auto hatten. Für die Sommerlager erhielten wir über Jugend und Sport Armeebusse, aber für den Übungsbetrieb fehlten diese Fahrzeuge. Der Rotary Club Konolfingen finanzierte der PTA Bern Mitte der 70er Jahre den ersten Bus (einen weissen VW-Bus mit 9 Sitzplätzen). Dank der guten Wartung durch einen Führer, der ein Autoelektrikgeschäft führte, konnten wir dieses Fahrzeug lange benützen. Doch schon einige Jahre später war wieder ein Fahrzeugmangel auszumachen und wir gelangten wiederum an die Rotarier in Konolfingen. Diese kauften noch ein Fahrzeug, einen orangen 9-plätzigen Ford.

    Heute steht das Hunzere-Haus im Eigentum der Burgergemeinde Belp und wird von der PTA Bern nicht mehr genutzt. Im Heim Äussere Enge hatte die PTA Bern eine Zeit lang das Nutzungsrecht.
    Zudem löste sich im Verlauf der Recherchen das Geheimnis um den Zirkuswagen auf dem Gelände des Schulheimes Rossfeld, von dem wir lange Zeit nicht gewusst hatten, dass er uns gehörte. In den 90er Jahren diente er als Aufenthaltsraum für die Pfader im Rossfeld- woher er ursprünglich kam, bleibt aber nach wie vor ein ungelöstes Rätsel. Den Zirkuswagen gibt es heute nicht mehr. Da wir nicht wussten, dass er uns gehörte, gammelte er jahrelang vor sich hin und konnte aus diesem Grund nur noch entsorgt werden.
    Die PTA Bern besass einige Jahre einen orangen VW-Bus, der zu Beginn von der Heimleitung Rossfeld gewartet wurde und schlussendlich in Italien endgültig in Pension ging.


    Herzlichen Dank all jenen, die uns mit Informationen zu unserer Vergangenheit versorgten.

    Der Beitrag entstand dank zahlreichen Hinweisen von Teddy, Kaa und weiteren ehemaligen Leitern.
    Über weitere Hinweise, Anmerkungen und Kontakte unter info@pta-bern.ch freuen wir uns!